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Idee

Die Idee für die Festivals entstand in der Vorbereitung auf das „Europäischen Jahr der Menschen mit Behinderungen“ (2003). Zielvorgabe war es, behinderten Menschen die Möglichkeit zu geben, europaweit und öffentlichkeitswirksam auf sich und ihre Interessen aufmerksam zu machen. Unter dem Motto „Nichts über uns ohne uns“ wird ein Perspektivwechsel im Blick auf das Thema Behinderung ge­fordert: Uneingeschränkte Teilhabe statt ausgrenzender Fürsorge; völlige Gleichstellung statt abwertendem Mitleid; das Recht auf Selbstbestimmung statt wohlmeinender Bevormundung.

Die Musikfestivals in Rendsburg orientiert sich an dieser Idee. Die Begegnung von Menschen mit und ohne Handicap. Musik ist eine künstlerische und kreative Ausdrucksmöglichkeit von Menschen – egal ob mit oder ohne Behinderung – und dient gleichzeitig der Aufklärung: In der Bewertung von Leistung, Qualität und Genuss in der Kunst spielt die Unterscheidung behindert / nichtbehindert keine bestimmende Rolle. Oder um es kurz mit der goldenen Regel der Musiker zu formulieren:

„Hauptsache es groovt!“

Liszt, Mozart und Tschaikowski, Neil Young, Ian Dury und Stevie Wonder, John Scatman, Corinna May und Andrea Bocelli – überall in der Musikgeschichte und in allen Sparten trifft man auf Komponisten und Musiker, die behindert sind. Alle Arten von Handicaps sind vertreten:
Sinnesbehinderungen wie bei dem blinden Ray Charles, Körperbehinderungen wie bei Thomas Quasthoff oder Izhak Perlman, seelische Handicaps wie bei dem Pink-Floyd-Musiker Syd Barrett oder gar Gehörlosigkeit wie bei der Schlagzeugerin Evelyn Glennie.

Merkt man das – und vor allem – interessiert uns das als Zuhörer und Musikerkollegen? Nein. – Musik ist alles in Einem: Sprache, die vorbehaltlos verstanden werden kann, Spiel, ohne physisches Kräftemessen und Arbeit, deren Qualität nicht von der Unversehrtheit des Ausführenden abhängig ist.